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Neue Brunnen bei Inseno
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Die angekündigten Geldspenden sind eingetroffen. Wir haben die Welthungerhilfe gebeten, drei neue Brunnen in der Gegend um Inseno anzulegen. Dies ist uns heute vom Regionaldirektor für das Horn von Afrika Bernhard Meier zu Biesen zugesagt worden, so daß am Montag dem 15.3. 9000,- € an die Welthungerhilfe überwiesen werden. Allen Spendern einen herzlichen Dank. Über den Bau der neuen Brunnen werden wir schnellstmöglich berichten.
Letzte Spenden verteilt
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Die letzten Spenden, die wir auf unser Reise nicht mehr selber verteilen konnten, haben Ihren Bestimmungsort erreicht. Die Welthungerhilfe teilte uns mit, das zwei Sätze Fussballtrikots und Hosen sowie ein Lederfussball an eine Schule in Sodo übergeben wurden.
2. Reise nach Äthiopien
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Vom 21.11. - 06.12.2009 flog eine fünfköpfige Reisegruppe, bestehend aus, Wilhelm Krome, Renate und Johannes Wolff, Karsten Wolff und Norbert Möller, nach Addis Abeba um die bisher fertiggestellten Brunnenprojekte zu inspizieren. Weitere Punkte für die Reise waren der erneute Besuch des ersten Brunnens in Inseno, der im Februar 2007 von Barbara und Wilhelm Krome eingeweiht worden war, sowie der Ankauf und die Übergabe von Eseln und Schafen im einem weiteren Projekt der Wasserstiftung.
In den zwei Wochen konnten alle zehn inzwischen fertiggestellten bzw. im Bau befindlichen Brunnen besichtigt werden. An einem der Brunnen wurden gerade die letzten Startschwierigkeiten beseitigt, die Weyra-Quellfassung befand sich noch in der Bauphase, da hier der Aufwand erheblich größer war, als zunächst geplant.
Die Entscheidung, ob eine Quellfassung oder ein Brunnen gebaut wird, und in welcher Weise, wird von unseren äthiopischen Projektpartnern in Zusammenarbeit mit den lokalen Wasserwirtschaftsämtern getroffen, da diese sowohl die Notwendigkeiten an bestimmten Standorten als auch die geologischen Gegebenheiten am besten kennen.
Quellfassungen werden dort gebaut, wo Wasser aus Quellen vorhanden ist, aber die Qualität mangelhaft ist. Dies ist insbesondere in wildreichen Gegenden der Fall, da hier besonders Affen und Hyänen nachts beim Trinken die Quellen erheblich verschmutzen. Amöbenruhr und Typhuserkrankungen sind hier die Folgen. Ist die Wassermenge über den Tag gerechnet ausreichend, macht aber erhebliche Wartezeiten notwendig, bietet sich der bau einer zusätzlichen Zisterne an. In diese wird das Wasser aus den Quellen geleitet und dort gesammelt. Dadurch können die Menschen, alle Morgens und Abends Wasser holen, wenn sie es brauchen. Eine solche Zisterne liegt immer unterhalb der eigentlichen Quelle, dadurch kann für die Quellfassung auf den Einsatz von Pumpen oder ähnlichem komplett verzichtet werden.
Gibt es keine Quellen vor Ort werden stattdessen Brunnen gebaut. Diese werden teilweise von Hand durch die Dorfbewohner selbst ausgehoben. Die Mitarbeit der Dorfbewohner beim Bau wird von uns und unseren Partnern als sehr wichtig angesehen, da hierdurch die Identifikation und Wertschätzung für die Brunnen noch einmal erheblich gesteigert wird. Die Brunnen, die in der Regel bis zu 30m tief sind, werden am Ende der Trockenzeit (April/Mai) gegraben, damit sicher ist, dass sie das ganze Jahr über Wasser liefern. Häufig befinden sich alte Wasserlöcher in der Nähe der Brunnen, aus denen die Dorfbewohner vorher ihr Wasser bezogen haben. Diese Wasserlöcher werden weiterhin als Viehtränke und für Brauchwasser (z.B. für Gartenbewässerung und Wäsche waschen) verwendet.
Die Reise nach Äthiopien war für alle nachhaltig beeindruckend und hat uns alle sehr betroffen gemacht. Die Armut der Menschen in Äthiopien ist unvorstellbar. Es ist auf der anderen Seite aber beeindruckend und ermutugend zu sehen, wie viel sich mit einem Brunnen plötzlich für die Menschen ändert. Die Zeit, für das Wasserholen reduziert sich häufig enorm. Dadurch können die Kinder in die Schule gehen, weil sie nicht mehr beim Wasserholen helfen müssen. Die Frauen, deren Aufgabe das Wasserholen normalerweise ist, können, z.B. durch Gemüseanbau, die Versorgung der Familien verbessern. Die Menschen können, durch das Plus an Zeit, Gemeinschaftprojekte auf den Weg bringen und sich für ihre Rechte engagieren.
Der Dorfälteste von Guji brachte es auf den Punkt: "Seit der Zeit unserer Großväter haben wir immer auf die gleiche Weise gelebt. Nichts was in Addis oder sonst wo passierte hat das verändert. Als die Strasse von Addis gebaut wurde, hat das für uns auch nichts verändert. Wir haben gelebt wie die Tiere, haben unser Wasser aus diesem Loch mit den Affen und Hyänen geteilt. Wir mussten das Wasser trinken, das die Affen nachts mit ihren Exkrementen verschmutzt haben.
Dieser Brunnen hat das alles umgekehrt. Wir werden nicht mehr krank und unsere Kinder werden nicht mehr sterben. Dieser Brunnen hat uns unsere Würde gegeben und uns erst zu Menschen gemacht!"
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